Männerarbeit Westfalen

Monatsspruch März

Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.
(Markus 16,6) 

„Entsetzt euch nicht!“
Leichter gesagt als getan. Wenn uns die letzten Jahre eines gelehrt haben, dann wohl das Entsetzen. Es reichen die zwei Stichworte „Ukraine“ und  „Klima“. Viele andere dürfen wir darüber nicht vergessen. Es gibt Krieg auch anderswo und zerstörte 
Lebensräume. Wo ist nur der Code aus aus dem Escape-Room Erde?

„Ihr sucht“. 
Suchen ist schon mal gut. Suchen ist nicht die Lösung, aber ein Anfang. Die einen haben das Suchen aufgegeben, weil siemeinen, es lohnt sich nicht mehr. Die anderen meinen, sie hätten’s nicht nötig. Noch steht ihr Penthouse ein paar Zentimeter höher auf dem Deich. Beide werden den Ausweg nicht finden.

„Ihr sucht Jesus von Nazareth“
Das hatte sie Jesus in den letzten Jahren immer wieder gelehrt. „Sucht, so werdet ihr finden. – Was willst du, dass ich dir tue? – Willst du gesund werden?“ Jesus war ein Meister darin, Menschen das Suchen beizubringen. Und wenn sie meinten, alle Orientierung verloren zu haben und allein dazustehen, dann fand er sie. Wie der Hirte in der Wüste das verirrte Schaf. Es gab noch eine Hoffnung auf den Ausgang aus dem Escape-Room vor Ablauf der Zeit.

„Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten.“ 
Jetzt ist Jesus verloren gegangen. Da wurde er zuerst von den Schlägern abgeschleppt, dann in den Folterkeller gezerrt, dann hinter Absperrgittern zur Hinrichtung gebracht und schließlich hinter den Stein geschleppt. Nun ist er ganz weg. Der 
Meister im Suchen und Finden hat sich in Luft aufgelöst. Nicht einmal sein Leichnam ist da. Man kann nicht in seinen Taschen wühlen, um den Code zu finden. Die Uhr tickt. 

„Er ist auferstanden.“ 
Es gibt offensichtlich mehr als den Escape-Room. Es gelten offensichtlich noch andere Regeln als die Spielregeln, die wir gelernt haben. Was auf der Erde als tot definiert wird, muss noch lange nicht tot sein. Diejenigen, die das Suchen nicht aufgeben, obwohl es so sinnlos erscheint, die werden gefunden. Der Countdown, den wir im Ohr haben, ist überflüssig. Ab jetzt zählt Ewigkeit.

„Er ist nicht hier.“ 
Er ist nicht im Grab. „Hier“ heißt hier „Grab“. Ein Grund zum Entsetzen? Es ist etwas da: Die Botschaft „Er ist auferstanden, er ist nicht hier“. Das heißt, die Botschaft ist hier, im Grab. Und so ist er da.Gewiss, schwer zu begreifen. Jesus, der nicht hier ist, ist also „da“, das heißt jenseits von unserem „Hier“. Er ist bei Gott. Und gleichzeitig ist er in unserem „Hier“ da. Was wäre das für ein Jesus, der aufersteht und sich in den Himmel verdrückt und uns im Grab ließe? 

„Entsetzt euch nicht. Ich bin da.“
Ja, die Welt hat entsetzliche Seiten. Da lässt die Botschaft des Engels aufhorchen: Die Erde ist kein Escape-Room mit tickendem Countdown und verlorenem Code.Es lohnt sich, sich auf die Suche nach Jesus zu machen, mit seinem Wort als Wegweiser. Andere suchen auch. Zusammen wird Er uns finden. 

Frohe Ostern!

Manuel Schilling, Superintendent KK Soest-Arnsberg

Alles was ihr tut, tut aus der Liebe

Jahreslosung 2024 aus 1. Korinther 16,14

„If they go low, we go high.”  Immer wieder geht mir in unseren unsicheren, zerrissenen Zeiten  dieser Satz von Michelle Obama durch meinen Kopf und mein Herz. „Wenn die anderen sich nicht benehmen können, antworten wir mit Anstand und Stil.“   Die Worte der ehemaligen First Lady stammen aus dem Jahr 2016, als sie  Hillary Clinton im Wahlkampf gegen 
Donald Trump unterstützte. In einem Interview mit der New York Times  erklärte Obama: „‘High gehen’ bedeutet nicht, dass du den Schmerz nicht fühlst oder kein Recht auf eine Emotion hast. Es bedeutet, dass deine Antwort die Lösung widerspiegeln muss. Ich möchte verstehen, warum du dich so fühlst. Und das braucht Zeit. Das ist die Arbeit, die an Küchentischen und in unseren Gemeinschaften geschehen muss. Wenn ich ‘high gehe’, versuche ich nicht, die Argumentation zu gewinnen. Ich versuche herauszufinden, wie ich dich verstehen kann und wie ich dir  helfen kann, mich zu verstehen.“ 

„Alles, was ihr tut, geschehe in  Liebe.“ Knapp 2000 Jahre vor Michelle Obama hat es Paulus so am Ende seines Briefes an die Gemeinde in Korinth formuliert. Viele Konflikte, die es unter Menschen geben kann, hat er in seinem langen Schreiben behandelt. Es geht um das Essen von Fleisch, es geht um Untreue in Paarbeziehungen, es geht um Geschlechterfragen im Gottesdienst, es geht um Geld, es geht um Macht. Eine Agenda also, die bis heute aktuell ist, wenn ein bayerischer Ministerpräsident im Wahlkampf demonstrativ in eine Wurstsemmel beißt oder sich die Ampelkoalition in Finanzierungsfragen um die Kindergrundsicherung verkämpft. Und nachdem er nun diese ganzen Konflikte schriftlich durchgearbeitet hat, kommt Paulus zu dem Schluss „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ 

„If they go low, we go high.” „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“Mrs. Obama und Herr Paulus verschließen nicht die Augen vor der Welt mit einem billigen „piep, piep, piep, wir ham uns alle lieb“. In aller Schärfe sehen sie, wie Konflikte die Welt zerreißen, wie der Hass immer wieder die Oberhand gewinnt, wie unmenschlich Menschen denken und handeln können. Auch Christenmenschen. Nichts wird beschönigt, nichts wird um der Harmonie willen unter den Teppich gekehrt. Aber dieses ungleiche Paar hält fest an der Liebe, am Anstand, am Stil. 
In unseren polarisierten Zeiten brauchen wir Menschen, die nicht weiter zuspitzen, sondern verbinden. Menschen, die nicht einstimmen ins Gebrüll, nicht beitragen zum Krawall, die andere nicht verächtlich machen. Die beharrlich das Gespräch suchen. Die im hassverzerrten Gesicht des Gegenübers immer noch den guten Gedanken sehen, den Gott in diesen Menschen gelegt hat. Wir brauchen diese Haltung im neuen Jahr mehr und dringender denn je.  

Martin Treichel, Landesmännerpfarrer

Ein "Weggeleit 2024"

„Alle Jahre wieder“ gibt die Männerarbeit das Andachts- und Meditationsheft „Ein Weggeleit“ heraus. Hier finden Sie das "Weggeleit" aus 2022 zur Ansicht und zur Orientierung. 

Es enthält Auslegungen der Jahreslosung und der biblischen Monatssprüche sowie begleitende Texte und Gebete. So eignet es sich als Andachtsheft in Gemeindegruppen oder als kleines Geschenk für ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wie die große Resonanz der letzten Jahre zeigt, erfreut sich dieses Heft auch außerhalb der Einrichtungen der Männerarbeit einer großen Beliebtheit.

Der Preis beträgt 2,50 € pro Exemplar (Selbstkosten) zuzüglich der Versandkosten.

Ihre Bestellung erbitten wir möglichst zeitnah bei Kathrin van Meegen.

Die Auslieferung des Weggeleit 2024 erfolgt Anfang Dezember, so dass es als Weihnachtsgruß rechtzeitig an die jeweiligen Empfängerinnen und Empfänger weitergegeben werden kann.

Das Bestellformular für das "Weggeleit" 2024 finden Sie hier.

Gern können Sie das Weggeleit bei

Kathrin van Meegen 
02304 / 755 308
kathrin.vanmeegen@kircheundgesellschaft.de
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte

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Bild: © BeckDesign

 

 

Kirche ohne Männer ...?

Westfälische Männerarbeit stimmt ökumenischem Manifest zu

Auf ihrer Haupttagung im Mai 2022 in Hofgeismar hat die Arbeitsgemeinschaft der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland das Grundsatzpapier „Kirche ohne Männer…? Ein ökumenisches Manifest für die Gestaltung nachhaltiger christlicher Männerarbeit“ verabschiedet.

Die Männerarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen hat das Manifest auf seiner Landesvertretertagung diskutiert. Es wurde von der Arbeitsstelle für Männerseelsorge der Deutschen Diözesen, Evangelisches Zentrum Frauen und Männer Gemeinschaft Katholischer Männer Deutschlands und der Arbeitsgemeinschaft der Männerarbeit der EKD entwickelt und. Das Manifest wird als Standortbestimmung christlicher Männerarbeit verstanden und schlägt eine Konzeption von christlicher Männerarbeit als einen nachhaltigen Beitrag zur erwachsenengemäßen Anwaltschaft für die Männer und zur Transformation unserer Kirchen vor. In der gesellschaftlichen Debatte gibt es gegenteilige Entwicklungen. Zum einen eine Öffnung der Gleichstellungsbemühungen, die die Bedürfnisse und Interessen von Männern miteinschließt, zum anderen eine Renaissance patriarchaler Männlichkeitsvorstellungen und populistischer Maskulinismusthesen.  Kirchliche Männerarbeit setzt sich für eine Vielfalt der Männlichkeiten ein und Dialogräume zwischen den Geschlechtern schaffen, um den Wandel zu begleiten und mitzugestalten.
Die Westfälische Männerarbeit möchte mit ihrem Vorwort zum Ökumenischem Manifest, diese Positionen schärfen. Sie steht für eine Kirche mit Männern und ein Bild von Männlichkeit, dass sich am ehesten mit dem Begriff „Fürsorgende Männlichkeiten (Caring Masculinities)“ wiedergeben lässt. Die Landesvertretertagung ist der Meinung, dass „kein Mann sein Mann-Sein frei von Männlichkeitsvorstellungen denken und leben kann. Für diesen Prozess braucht es männerspezifische Räume und Angebote, auch in der evangelischen Kirche von Westfalen“.
So will sich die Männerarbeit als Teil der Kirche weiterhin für Männer in der Kirche einsetzten, um eine Kirche mit Männern und für Männer zu sein.  

Ökumenisches Manifest
Westfälisches Vorwort