Die Männerarbeit der EKvW trauert um Dr. Alexander Ruchlja
Am 29 September 2024 verstarb unser Freund und Weggefährte Alexander Ruchlja im Alter von 73 Jahren zu Hause in Sosenka in Belarus.
Der Strahlenchemiker Dr. Alexander Ruchlja gehörte zu den ersten mutigen Wissenschaftlern der Universität Minsk, die die tatsächlichen Folgen der Reaktorhavarie von Tschernobyl, die dramatischen Auswirkungen für die betroffenen Menschen in den verstrahlten Regionen Belarus‘ und vor allem das wahre Ausmaß des staatlichen Versagens in Folge der Katastrophe öffentlich machten. Sascha Ruchlja war zudem von Beginn an in die Versöhnungsarbeit zwischen gesellschaftlichen Initiativen in Belarus und der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland eingebunden. Als Übersetzer war er in vielen Begegnungen Brückenbauer zwischen den deutschen und belarussischen Veteranen, die sich im deutschen Vernichtungskrieg gegen die Völker der Sowjetunion unversöhnlich gegenübergestanden hatten. Er gehörte zu den Gründungsvätern unseres gemeinsamen internationalen Erholungszentrums für strahlengeschädigte Kinder: Nadeshda – Ein Zeichen der Hoffnung dafür, dass aus Versöhnung zwischen Menschen echte Partnerschaft für die Menschlichkeit entstehen kann. Bis kurz vor seinem Tod war er stellvertretender Vorsitzender der Teilhaberversammlung des gemeinnützigen Joint Ventures.
Alexander Ruchlja stand ein für die Werte des Friedens, der Freiheit und der wissenschaftlichen Wahrheit. Mit all seiner Kraft hat er diesen Werten nach seiner wissenschaftlichen Arbeit in schwierigen politischen Entwicklungen als Stellvertretender Außenminister (April bis Oktober 1994) sowie als Gesandter seines Landes in Deutschland (1994-1996) gedient.
Wir danken unserem Weggefährten Dr. Alexander Ruchlja für seine Freundschaft und werden ihn immer in würdiger Erinnerung behalten. Ruhe in Frieden, Sascha!
Text: Martin Rosowski, Männerarbeit der EKD
Im Namen der Männerarbeit der EKvW: Dr. Holger Gemba, Landesvorsitzender, Martin Treichel, Landesmännerpfarrer, Ralf Höffken, Nadeshda-Beauftragter
Kollekte für die Evangelische Männerarbeit
Am 15.09.2024 wird in den Gottesdiensten der EKvW die jährliche Kollekte für die Evangelische Männerarbeit von Westfalen gesammelt. Diese wird unter anderem für die Fortbildung der Ehrenamtlichen in der Männerarbeit verwendet. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Arbeit mit Vätern. Hierüber informiert der offizielle Kollektentext:
Papa hat Zeit für mich! – Das gilt hoffentlich möglichst oft, aber auf jeden Fall, wenn Väter mit ihren Kindern in ein gemeinsames Wochenende mit der Männerarbeit starten. Interessante Aktionen und spannende Themen stehen ebenso auf dem Programm wie Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Eine Ermutigung, die Vaterrolle aktiv zu gestalten.
Vorbereitet werden die Wochenenden in Kooperation mit evangelischen Kindertageseinrichtungen. Von der Männerarbeit speziell geschulte Teamer beraten die Einrichtungen und sind Gesprächspartner bei Themen wie „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, „Meine Männerrolle“ und „Wenn dein Kind dich fragt – mit Kindern über den Glauben reden“.
Die Nachfrage nach Vater-Kind-Wochenenden ist groß. Deshalb braucht die Männerarbeit Ihre Unterstützung, um weitere Seminare durchführen zu können und neue Teamer zu gewinnen. (www.vaterkindagentur.de)
Für die Kollekte kann auch online gespendet werden: MÄNNERARBEITSKOLLEKTE
EIN WEGGELEIT 2025
„Alle Jahre wieder“ gibt die Männerarbeit das Andachts- und Meditationsheft „Ein Weggeleit“ heraus. Es enthält Auslegungen der Jahreslosung und der biblischen Monatssprüche sowie begleitende Texte und Gebete. So eignet es sich als Andachtsheft in Gemeindegruppen oder als kleines Geschenk für ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wie die große Resonanz der letzten Jahre zeigt, erfreut sich dieses Heft auch außerhalb der Einrichtungen der Männerarbeit einer großen Beliebtheit.
Der Preis beträgt 2,50 € pro Exemplar (Selbstkosten) zuzüglich der Versandkosten.
Die Auslieferung des Weggeleits 2025 erfolgt Ende November, so dass es als Weihnachtsgruß rechtzeitig an die jeweiligen Empfängerinnen und Empfänger weitergegeben werden kann.
BESTELLUNGEN
Kathrin van Meegen
02304 / 755 308
kathrin.vanmeegen@kircheundgesellschaft.de
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte
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Ein Weggeleit 2024
Ein Weggeleit 2023
Ein Weggeleit 2022
Ein Weggeleit 2021
Ein Weggeleit 2020
Ein Weggeleit 2019
Ein Weggeleit 2018
Ein Weggeleit 2017
Ein Weggeleit 2016
Ein Mann, eine Reerdigung
Ein Männerseminar über das Leben und den Tod
22. – 24. November 2024
Hotel Haus vom Guten Hirten, Münster
Ein Wochenende unter Männern, um über das Sterben (und das Leben davor) ins Gespräch zu kommen. Bei diesem Seminar werden wir uns aus verschiedenen Perspektiven mit dem Lebensende auseinandersetzen und Antworten auf ethische, politische und persönliche Fragen im Kontext dieses Themas suchen. Männliche Trauer wird häufig mit Aktionismus, emotionaler Härte und Verdrängung assoziiert. Aber trauern Männer wirklich anders als Frauen? Warum stereotype Zuschreibungen trauernden Männern schaden und Trauer einen individuellen Ausdruck benötigt, darüber sprechen wir an diesem Seminarwochenende. Aus der Krankenhausseelsorge bekommen wir Impulse zur Begleitung am Sterbebett. Und im Dialog mit einem Trauerbegleiter setzen wir uns mit neuen Bestattungsformen auseinander: Reerdigung als Sargbestattung in alternativer Form, Baum- und Naturbeisetzungen, Bestattungen in der Luft. Schließlich werden wir erfahren, wie an der Universität Münster ein interreligiöses Totengedenken gestaltet wird. Wir wollen bei diesem Seminar an den Tod denken und das Leben lieb gewinnen und freuen uns auf Männer, die sich mit uns auf diesen Weg begeben.
Weitere Informationen, Programm und Anmeldemöglichkeit
WAS MÄNNERN GUT TUT - Ideen für die Männerarbeit
Ist alles, was wir tun, gut für uns? Und ist jede gut gemeinte Idee auch gut gemacht? Wie so oft haben Menschen, die mit Menschen arbeiten, viele Ideen. Manche gut, manche besser und manche nicht so gut. Wie erkenne ich die besseren? Wie kann ich mit der Gruppe ein Thema entwickeln und eingrenzen? Welcher Referent ist der richtige? Welche Impulse kann ich für eine fruchtbare Diskussion geben?
Gemeinsam wollen wir in diesen zwei Tagen unsere Arbeit reflektieren, Erfahrungen austauschen und Ideen entwickeln, die uns die Arbeit erleichtern. Es geht darum, einen guten Weg zu finden, um gemeinsam neuen Strukturen und Anforderungen zu begegnen und schließlich Potenzial für neue Impulse zu entwickeln. Und auch der Blick auf Neugründungen von Gruppen soll vorkommen. Welche Ideen gibt es dazu? Welche Formate sind dafür geeignet, welche eher nicht.
Hier gibt es das Programm und hier geht es zu Anmeldung
Für Ehrenamtliche der westfälischen Männerarbeit werden die Kosten übernommen.
„Es ist dir gesagt, Mann, was gut ist (nach Mi 6,8) - Wofür stehst du?“
So lautet das Jahresthema der Männerarbeit für den Männersonntag im Oktober 2024 und für Gruppenabende bis Sommer 2025. Und dem widmeten sich die mehr als 30 Teilnehmenden der Sommertagung am 15. und 16. Juni aus unterschiedlichen Perspektiven.
Die theologische Dimension öffnete der neue Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft, Dr. Jan-Dirk Döhling. Er nahm etwas den Anspruchsdruck aus dem Satz. In der Erzählung Gottes zeigt sich was gut ist. Hier findet sich neben Gerechtigkeit auch Freundlichkeit und Behutsamkeit. Gott möchte die Menschen nicht mit Ansprüchen ermüden, sondern hat die Welt schon gut geschaffen. Erkennen wir das, können wir ein gutes Leben führen. Dabei gibt es nicht den einen Standpunkt, sondern auch in der biblischen Überlieferung viel Bewegung.
Einen Blick auf Männer in der aktuellen gesellschaftlichen Debatte warf der, Ende des Jahres in den Ruhestand gehende, Geschäftsführer der Männerarbeit der EKD, Martin Rosowski. Er mahnte an, dass Männer auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit ihre Interessen artikulieren und diesen mitgestalten. Die Vielfalt von Männlichkeiten muss gegen ein einförmiges Männlichkeitsideal deutlich gemacht werden. Den „was gut ist“ kann für Männer sehr individuell sein. Daher braucht es männliche Vorbilder, jenseits der Klischees.
Mit dem Journalisten und Theologen Phillip Greifenstein (Die Eule, Magazin für Kirche, Politik und Kultur) schaute die Tagung dahin, wo nichts gut ist. Es ging um die Ergebnisse der FORUM-Studie zur sexualisierten Gewalt in Kirche und Diakonie. Aus Sicht des Referenten tut sich die Evangelische Kirche mit der Aufklärung immer noch schwer. Es geht in erster Linie darum Fälle abzuschließen und nicht die Strukturen zu verändern, die Übergriffe möglich machen.
Genug Stoff also, den die Teilnehmenden ausführlich beim abendlichen Grillen diskutieren konnten. Am Sonntagvormittag standen vier Männer im Mittelpunkt, die berichteten, wofür sie stehen. So ergaben sich Einblicke in die Welt der Erzieher, die Kommunalpolitik, das Engagement gegen Rechts und für die Rechte von Homosexuellen in den Kirchen.
Die vielfältigen Eindrücke, Ideen und Perspektiven nahmen Anwesenden mit in ihre Gruppen vor Ort und konnten sich vielleicht für die Ausrichtung ihrer Männersonntage inspirieren lassen. Die kommenden Sommertagung findet am 24. und 25. Mai 2025 statt.
Mit Opa unterwegs
Ein abenteuerliches Wochenende für Großväter und Enkelkinder ab Grundschulalter
Wenn man gemeinsam unterwegs ist, kann man viel Abenteuerliches erleben. Beim Seminar vom 06.- 08. September in Menden treffen sich Großväter und deren Enkelkinder (im Grundschulalter) und können bei vielen Aktivitäten und einem erlebnisreichen Programm neue Erfahrungen im Umgang miteinander machen. Was können die Großväter gut, was die Enkelkinder? Wie lösen sie gemeinsam Aufgaben und was können sie voneinander lernen? Wie viel Zeit verbringen
sie im Alltag miteinander und was ist ihnen wichtig? Diese und andere Fragen werden wir aufgreifen und es wird reichlich Zeit sein, um miteinander Spaß zu haben, sich aneinander zu freuen und Erlebnisse zu teilen.
Hinsehen und geschlechtersensibel reagieren
Statement der Männerarbeit der EKD zur Veröffentlichung der ForuM-Studie
Die am 25. Januar vorgestellte ForuM-Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie stellt viele Fragen an das kirchliche Selbstverständnis, legt sensible Punkte offen und muss alle in der Kirche aufrütteln. Die Ergebnisse und Analysen der ForuM-Studie machen zwingend nötig, sexualisierte Gewalt in kirchlichen Kontexten endgültig besprechbar zu machen, nach ihren Ursachen und Ermöglichungsstrukturen zu fragen und organisatorisch, strukturell und theologisch alles dafür zu tun, die Kirche zu einem gewaltfreien Ort zu machen.
Als evangelische Organisation, die sich besonders männlichen Perspektiven verpflichtet weiß, schauen wir insbesondere darauf, wo Jungen und Männer nicht geschützt sind.
STATEMENT DER MÄNNERARBEIT EKD
Jahresprogramm 2024 erschienen
„Höher als alle Vernunft (Phil 4,7) – Männer im Vertrauen“ lautet das Jahresthema der Männerarbeit für 2024. Vertrauen zu können, ist wichtig für unser seelisches Wohlbefinden und unsere Beziehungen, ob im persönlichen und privaten oder im beruflichen Bereich. Nicht zuletzt für Männer ist es wichtig, nicht nur auf die eigene Kraft und die eigenen Möglichkeiten zu vertrauen. Viele sind auf der Suche nach Verlässlichkeit in unsicheren Zeiten. Und was ist eigentlich mit Gottvertrauen?
Männern Räume und Orte geben, an denen ihr Vertrauen nicht enttäuscht wird, dafür sind wir da. Männer ins Gespräch mit anderen Männern (und Menschen aller Geschlechter) zu bringen und ihnen Orientierung zu geben in Zeiten, in denen Vertrauen erodiert, dafür stehen wir ein. Unsere verschiedenen Angebote finden Sie in diesem Jahresprogramm. Darunter sind Wochenenden für Väter und Kinder, Seminare für männliche Erzieher, unsere Sommertagung, Wandertouren auf dem „Grünen Band“ und in den Bergen und eine sommerliche Kanutour in Schweden.
Fühlen Sie sich eingeladen, diese Vielfalt zu entdecken und nach dem für Sie passenden Angebot zu suchen.
Wir freuen uns auf vielfältige Begegnungen, spannende Themen und lebendigen Austausch im Jahr 2024.
Erklärung zur Situation in der Ukraine
Die Männerarbeit in der Evangelischen Kirche von Westfalen, die sich seit vielen Jahren für Frieden und für eine Versöhnung mit den Völkern Osteuropas einsetzt, ist erschüttert und entsetzt über den Krieg gegen die Ukraine.
Die Diakonie hilft schon seit Beginn des Konfliktes vor acht Jahren in der Ukraine. Wer die Arbeit dort und für die Menschen auf der Flucht in den Nachbarländern unterstüzten möchte, kann hier mir seiner Spende helfen: Diakonie-Katastrophenhilfe und sich über die konkrete Hilfe informieren.
Tschernobyl bleibt aktuell – auch angesichts Putins Krieg gegen die Ukraine
Erklärung des Vorstands der Freunde von Nadeshda in Deutschland e.V.
Seit über 30 Jahren engagieren sich die Mitglieder unseres Vereins für Verständigung und Versöhnung mit den Menschen in Belarus. Die Erinnerung an die von Deutschen während des Zweiten Weltkriegs begangenen Verbrechen und die Solidarität mit den Betroffenen der Tschernobyl-Katastrophe sind dabei eng miteinander verbunden. Die Reaktorexplosion, die sich am 26. April 1986 im AKW Tschernobyl ereignete, erschien damals vielen betroffenen Menschen wie ein neuer Krieg. Bei der Katastrophenbekämpfung riskierten über 400.000 Soldaten als Liquidatoren ihr Leben, über 300.000 Menschen verloren für immer ihre Heimat.